Bundesnetzagentur will nationales Roaming in Deutschland

09. März 2018
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Mobilfunkantennen auf einem Hochhaus mit blauem Himmel

Die Bundesnetzagentur hat sich zustimmend über die Einführung nationalen Roamings in Deutschland geäußert. Ein stabileres Mobilfunknetz käme vor allem in schlecht versorgten und ländlichen Gebieten den Nutzern zugute. Eine solche Kooperation wäre allerdings aus Sicher der Bundesnetzagentur nur auf freiwilliger Basis denkbar.

Nationales Roaming in schlecht mit Mobilfunk versorgten Gebieten wäre für viele Nutzer von großem Vorteil. Bei einer Kooperation der drei Mobilfunkanbieter in Deutschland könnten sich Mobilfunkgeräte automatisch in das beste verfügbare Netz am jeweiligen Standort einbuchen und so für erheblich größere Netzstabilität sorgen. Wäre zum Beispiel im Heimnetz lediglich eine GSM-Versorgung verfügbar, ein Netzbetreiber der Kooperation aber 4G anbietet, könnte das Gerät sich automatisch in das bessere Netz einwählen.

Bisher hatte sich die Bundesnetzagentur aus kartellrechtlichen Gründen eher zurückhaltend zum nationalen Roaming geäußert. Da nun aber auch in Berlin innerhalb der großen Koalition die Stimmen nach einer Kooperation von Telekom, Vodafone und O2 laut werden, bleiben bei der Bundesnetzagentur nur noch Restbedenken: Aus den Unterlagen der Arbeitsgruppe Digitales geht hervor, dass man das Kartellrecht in ländlichen Regionen ändern möchte, einer Kooperation stünde dann zumindest aus kartellrechtlicher Sicht nichts mehr entgegen. Dennoch käme nationales Roaming der drei Mobilfunkanbieter in Deutschland nur auf einer freiwilligen Basis in Betracht. Eine Verpflichtung hierzu würde einen erheblichen Eingriff in die Rechte der bestehenden Wettbewerber darstellen.

Bereits im Januar 2016 begann die Telefónica mit der bundesweiten Zusammenführung der UMTS- und GSM-Netze von O2 und E-Plus. Ein halbes Jahr später wurde auch die gemeinsame LTE-Nutzung möglich. Im Juli 2016 bot die Telefónica der Deutschen Telekom laut einem Medienbericht an, bei Netzausfällen im Mobilfunk zusammenzuarbeiten.

Zusammenfassend wäre nationales Roaming fraglos wünschenswert. Wie realistisch eine derartige Kooperation ist, bleibt abzuwarten. Aktuell scheint die Zusammenarbeit eher unwahrscheinlich: Schon seit Jahren weigert sich Deutsche Telekom, ihr LTE-Netz auch für ihre eigene Tochter Congstar zu öffnen. Dass aber mit Telefónica Deutschland kooperiert und o2-Kunden in ländlichen Regionen Zugang zu LTE gewährt wird, ist daher derzeit noch höchst unwahrscheinlich.

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