Rechts- und Fachanwältin Kerstin Piller im Interview mit hr-iNFO zur Frage der Urheberschaft von KI-Werken
Jeder kann KI-Kunst erschaffen
Künstliche Intelligenz (KI) hat längst auch den Einzug in die Kunst gefunden. So finden sich im Netz überall KI-Bilder. Und dies aus einem einfachen Grund: Jeder kann mittlerweile KI-Bilder generieren. So hat der hr-Datenjournalist Jan Eggers das einmal sogar selbst ausprobiert. Seine Erfahrung beschreibt er folgendermaßen: „Ich beschreibe der KI, was ich sehen will, und die versucht, das zu machen.“ Hierbei konzentrierte er sich darauf, eine „Ninja-Katze im bayerischen Outfit.“ zu generieren. Mithilfe der KI wird dann anhand der zugeteilten Schlagworte, ein vollständig verbildlichtes Werk erstellt. Dadurch ist es sogar möglich, ein Werk im Stil eines Renaissance-Malers zu gestalten, so Eggers.
Vorteile der KI-Kunst
Der große Vorteil an der ganzen KI-Geschichte? Ganz klar: Auch Menschen die weniger gut malen können, haben nun die Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. Gerade deshalb ist es nicht unüblich, dass ein KI-Werk sogar einen Kunstwettbewerb gewinnt.
Wer ist der Urheber?
Allerdings stellt sich dadurch oftmals die zentrale Frage, wer eigentlich als Urheber des KI-Werks anzusehen ist. Genau diese Frage beantwortete Rechts- und Fachanwältin Kerstin Piller gegenüber hr-iNFO folgendermaßen: „Das Urheberrecht bezieht sich nur auf von Menschen geschaffene Werke. Eine KI kann dieses Recht nicht für sich beanspruchen. Daher muss man dann eigentlich einen Schritt weiter gehen und entscheiden, ob das geschaffene KI-Werk auf irgendeine gestalterische Tätigkeit einer menschlichen Person zurückzuführen ist.“
Also letztendlich auf denjenigen, der tatsächlich hinter dem Werk steht. Für die genaue Urheberschaft an KI-Kunst müsse aber noch ein klarer rechtlicher Rahmen geschaffen werden.
Dementsprechend bleibt abzuwarten, ob die Rechtsordnung ein neues Schutzrecht für KI-Erzeugnisse, das dem technischen Fortschritt angepasst ist, einführt.
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