Blackberry wirft Nokia mehrere Patentverletzungen vor
Insgesamt macht Blackberry die Verletzung von elf Patenten geltend. Dabei handelt es sich um technische Details von Datenfunk-Standards. Diese Technologien – wie beispielsweise die Erkennung der Zahl von Antennen in einer Mobilfunk-Station – gehören in der gesamten Industrie zum Standard. Nicht zuletzt deswegen werden wohl auch andere Konzerne diesen Konflikt gespannt mitverfolgen. Denn nicht nur Nokia, auch andere Unternehmen arbeiten mit den streitgegenständlichen Technologien, die nicht in Smartphones, sondern in Geräten der Netzinfrastruktur eingesetzt werden.
Unter den elf Patenten, die Blackberry als verletzt ansieht, sind auch welche des kanadischen Unternehmens Nortel, das vor einigen Jahren pleitegegangen war und dessen Patente infolgedessen vom kanadischen Konzern Blackberry gekauft wurden.
Das finnische Unternehmen soll seinerseits angegeben haben, dass es die umstrittenen Technologien auch weiterhin verwenden werde. Deshalb fordern die Kanadier nun eine Kompensation für die unlizenzierte Verwendung.
Auch wenn Blackberry zu Beginn der Smartphone-Ära noch ordentlich mitgemischt hat, so ist der Anteil am Smartphone-Geschäft mittlerweile rapide abgefallen. Gerade einmal gut 200.000 Geräte soll das Unternehmen zwischen Oktober und Dezember 2016 verkauft haben. Vermutlich wirkt es gerade deswegen nun so, als wolle sich das Unternehmen anderer Einnahmequellen bedienen: wenn man schon mit dem Verkauf von Smartphone keinen ertragreichen Gewinn mehr erzielen könne, so könne man ja zumindest auf sein umfassendes Patentportfolio zurückgreifen und daraus Profit schlagen. Ob dieses Strategie tatsächlich aufgeht, wird sich zeigen.