Erneuter Kampf der Telekom um ihre Farbmarke Magenta

14. September 2020
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Busse in magenta auf der Strasse

Schon mehrfach verteidigte die Deutsche Telekom ihr Markenzeichen - der pinke Magentafarbton - gegen zahlreiche Unternehmen, die diese Farbe ebenfalls zu Werbezwecken einsetzen wollten. Aktuell steht das Unternehmen im Markenstreit mit dem Startup-Unternehmen Pinkbus, welches seine Busse pink folierte. Um einer gerichtlichen Auseinandersetzung zu entgehen, einigten sich die Parteien jetzt darauf, dass Pinkbus seine Busse umfoliert und seinen Markenauftritt ändert.

Bei dem Anblick von magentafarbenen Telefonzellen oder Briefköpfen denkt die Mehrheit der Bevölkerung sofort an die Deutsche Telekom, die ihren gesamten Markenauftritt auf diese Farbe stützt. Bereits 1995 ließ sie ihre Farbmarke Magenta als „konturlose Farbmarke“ beim deutschen Patentamt schützen. Seitdem kam es zu zahlreichen Rechtsstreitigkeiten zwischen der Telekom und anderen Unternehmen, die eine ähnliche Farbe zu Werbezwecken verwenden wollten.

Markenstreit mit Pinkbus

So kam es jüngst zu einer Auseinandersetzung mit dem Start-up-Unternehmen Pinkbus. Dieses bietet – ähnlich wie sein Konkurrent Flixbus – Fernbusverbindungen an. Der Unterschied zu anderen Fernbus-Unternehmen besteht darin, dass die Pinkbusse ohne Zwischenstopp fahren. Dadurch ist die Fahrt zwar etwas teuer, jedoch auch schneller. Als Ziele werden bislang Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin angeboten. Wie der Name schon vermuten lässt, sind die Busse pink foliert. Auch der gesamte Markenauftritt des Unternehmens ist auf den pinken Farbton abgestimmt.

Die Telekom zeigte sich mit dem Werbeauftritt von Pinkbus allerdings nicht einverstanden und erwirkte bereits im Dezember letzten Jahres eine einstweilige Verfügung gegen das Startup, da ihrer Meinung nach Verwechslungsgefahr mit ihrem Magentafarbton bestünde.

Neues Logo

Pinkbus strebte eine außergerichtliche Einigung mit der Telekom an. Das Startup erarbeitete neue Designvorschläge, um die Unternehmensidentität weitgehend zu erhalten. Letztlich musste Pinkbus dennoch weitreichende Kompromisse eingehen, um sich mit der Telekom zu einigen. Das Unternehmen überarbeitete seinen gesamten Markenauftritt. Statt pinker Busse ziert nun ein lila Farbverlauf die Fahrzeuge und sowohl der Webseitenauftritt als auch die Social-Media-Konten des Fernbus-Unternehmens wurden entsprechend angepasst.

Nicht der erste Fall

Schon seit Jahren setzt sich die Telekom für ihre Farbmarke ein und versucht branchenübergreifend zu verhindern, dass andere Unternehmen ihre Werbung ebenfalls auf einem pinken Farbton basieren, der ihrer Magentafarbe ähnelt. So traf es im vergangenen Jahr das US-Insurtech Lemonade, das ebenfalls wie Pinkbus seinen Markenauftritt überarbeiten musste. Das Versicherungsunternehmen setzt sich jedoch zur Wehr und möchte auf EU-Ebene gegen den Markenschutz der Telekom vorgehen. Da das Verfahren noch nicht entschieden ist, bleibt abzuwarten, ob die Telekom weiterhin das Magenta-Monopol behalten darf.

 

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