„Spread the App, not the virus“: Corona – digitale Abbremsung?
Forscher haben es sich zum Ziel gesetzt, die Corona-Epidemie digital abzubremsen: So hat die medizinische Hochschule Hannover gemeinsam mit der Hamburger Firma Ubilabs eine neue App entwickelt. Mit dieser sollen Nutzer nunmehr die Möglichkeit erhalten, anhand unterschiedlicher „Ampelfarben“ (grün – gelb – rot), das Infektionsrisiko einzuschätzen. Mithilfe freiwilliger Datenspenden sollen die App-User darüber informiert werden, ob sie sich zu einem gewissen Zeitpunkt – an einem bestimmten Ort – gemeinsam mit infizierten Personen aufgehalten haben. Ziel der neuen Datenanalyseplattform ist es, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen und dadurch beispielsweise mehr Kapazitäten für Krankenhäuser zu schaffen.
Handy-App in Südkorea
Eine ähnliche Handy-App existiert bereits in Südkorea. Auch hier soll es den App-Nutzern erleichtert werden, sich vor einer Corona-Infektion zu schützen.
GeoHealth-App: Freiwillige Datenspende
Die App funktioniert so, dass Corona-Infizierte ihre Daten freiwillig und anonym zur Verfügung stellen. Wichtig ist außerdem insbesondere, dass herausgefunden werden kann, wo sich die Infizierten in den vergangenen 14 Tagen aufgehalten haben. Durch ein Standort-Tracking wird es den Nutzern der App dann ermöglicht, dass jeder, der sein Smartphone gerade bei sich trägt, auf die anonymen Daten zugreifen kann. Mithilfe eines digitalen Standortverlaufs wäre es demnach sogar möglich, Fahrten, die in öffentlichen Verkehrsmitteln stattgefunden haben, nachzuvollziehen. In den kommenden Wochen ist geplant, eine Beta-Version der App im App-Store anbieten zu können.
Datenschutz
Selbstverständlich stellt sich bei einem so großen Projekt, bei dem es um hochsensible Daten geht, die Frage, ob der Datenschutz sichergestellt ist. Grundsätzlich ist es möglich, dass Corona-Infizierte auf Basis einer freiwilligen Einwilligung in die Nutzung ihrer GPS-Location-History zustimmen. Zunächst werden die Nutzer aufgefordert, ihren positiven Befund hochzuladen. Anschließend werde alles geschwärzt, anonymisiert und verifiziert. Alternativ könne auch das Gesundheitsamt benachrichtigt werden. Es muss auf alle Fälle beachtet werden, dass eine ordnungsgemäße Informationspflicht besteht und anschließend alles auf eine digitale Einwilligung gestützt werden kann. Des Weiteren müsse ausgeschlossen werden, dass die Daten zweckwidrig verwendet werden. Es bleibt demnach abzuwarten, wie sich die aktuelle Situation entwickelt.