Betrug im Internet – Warnung vor sogenannten „Fake-Shops“
Das große Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und Händler, gleich ob off- oder online, wittern ein gutes Geschäft. Etwas mehr als die Hälfte der Verbraucher bestellen ihre Produkte mittlerweile über das Internet. Gemeinhin herrscht auch der nicht unberechtigte Glaube, dass man im Internet besonders günstig einkaufen könnte. Das erklärt auch, weshalb die Zahl der Online-Bestellungen stetig ansteigt. Das wird sicher auch durch den zusätzlichen Komfort bedingt, den man bei Bestellung von zu Hause genießt. Keine überfüllten Einkaufsstraßen, durch die man sich quälen muss, um am Ende feststellen zu müssen, dass das gesuchte Produkt ausverkauft ist. Bei all diesen Vorteilen des Online-Shoppings warnen nun aber die Verbraucherschützer aus Niedersachsen sowie die Polizei nicht allzu nachlässig zu werden. Denn Betrüger machen sich immer häufiger die Leichtigkeit des Onlinehandels zunutze, indem sie mit professionell wirkenden Webseiten gefragte Produkte zu verheißungsvollen Preisen veräußern, ohne die angebotenen Waren liefern zu können.
Vor den als „Fake-Shops“ titulierten Webseiten kann sich der Verbraucher aber schützen. Denn bereits ein genauerer Blick in das Impressum verrät oftmals die hinter den Webseiten stehenden Betrüger. Einer der Kandidaten, der unter „adidas-schuhe-rabatt.com“ firmiert und gar mit dem „Trusted-Shops“- Logo versehen ist, veräußert die neuesten Schuh-Modelle der Marke Adidas zu „Special-Prices“. Zwar wirkt es verlockend, wenn das gewünschte Modell zur Hälfte des Neupreises angeboten wird. Gleichwohl zeigt die Passage „Wir sind adidas Schuhe Online-Händler, haben wir ein professionelles Team, Verkaufen Sport Laufschuhe in vielen Ländern. Wir werden Sie Waren versenden zu Ihnen, wenn Sie irgendwelche Fragen haben Sie an unseren Kundendienst zu finden, unser Kundenservice wird Ihnen eine befriedigende Antwort innerhalb von 24 Stunden. Wir RRE nicht nur Ihre Freunde, sondern auch Ihr guter Partner“, die bei „Über uns“ zu finden ist, dass besondere Vorsicht geboten ist. Denn wer sich dort ein besonderes Schnäppchen erhofft und sein Geld nach Shanghai sendet, wird schwer enttäuscht. Denn ob er die Ware jemals erhält und wenn ja, in welcher Qualität, ist äußerst fraglich.
Um aus diesen Gründen besser geschützt zu werden, hat die Verbraucherzentrale Niedersachsen eine Merkliste herausgegeben, die immer wiederkehrende Auffälligkeiten bei Fake-Shops auflistet und Hinweise gibt, die man bei fragwürdigen Online-Angeboten beachten sollte. Dazu gehört z.B. auch eine Überprüfung der Domain, um den dahinter stehenden Betreiber zu ermitteln. Denn sehr häufig werden wohl Server in Panama sowie Asien genutzt, um die Rechtsverfolgung zu erschweren. Insbesondere nachdem die Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente vom EuGH gekippt wurde, ist in diesem Marktsegment besondere Vorsicht bei der Wahl des Verkäufers geboten.
Damit aus dem häuslichen Komfort beim Online-Shopping kein größeres Desaster mit finanziellen Verlusten wird und die Fallzahlen von 75.000 Strafanzeigen im Jahr 2015 wegen „Warenbetrug mit Tatmittel Internet“ nicht noch weiter ansteigen, wird geraten unbekannte Online-Händler besonders kritisch und misstrauisch zu prüfen, um – auch die Weihnachtseinkäufe – möglichst reibungslos erledigen zu können.