Bundesnetzagentur veröffentlicht Breitbandmessungs-Bericht: Provider halten vereinbarte Geschwindigkeit oft nicht ein

29. März 2018
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Breitbandkabel

Breitbandanbieter halten vertraglich vereinbarte Datenübertragungsraten weiterhin größtenteils nicht ein. Während im Festnetz noch leichte Verbesserungen erkennbar sind, hat sich das Ergebnis im Bereich Mobilfunk merklich verschlechtert. Dessen ungeachtet sind große Teile der Kunden zufrieden. Das geht aus dem Breitbandmessungs-Bericht der Bundesnetzagentur für 2016/2017 hervor, wobei sich die präsentierten Ergebnisse sich auf alle Bandbreite-Klassen und alle Anbieter beziehen. Der Bericht umfasst den Zeitraum vom 01. Oktober 2016 bis zum 30. September 2017. Berücksichtigt wurden die Messungen von 437.192 stationären, sowie 245.143 mobilen Breitbandanschlüssen.

Die präsentierten Ergebnisse beziehen sich auf alle Bandbreite-Klassen und alle Anbieter. Der Bericht umfasst den Zeitraum vom 01. Oktober 2016 bis zum 30. September 2017. Dabei wurden die Messungen von 437.192 stationären, sowie 245.143 mobilen Breitbandanschlüsse berücksichtigt.

Im Festnetz erhielten 71,6% aller Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Nur bei 12% der Nutzer wurde die Datenübertragungsrate erreicht oder überschritten. Die Werte entsprechen dabei in etwa denen vom Vorjahr. Ob die maximale Datenübertragungsrate erreicht wird, variiert auch je nach Bandbreite-Klasse und ist von der Tageszeit abhängig. In der abendlichen Spitzennutzung (Peak-Zeit) fielen einige Bandbreite-Klassen besonders ab. Dennoch sind rund 65% aller Festnetzkunden nach eigener Aussage zufrieden (Bewertung mit „gut“, „sehr gut“ und „zufriedenstellend“) mit der Performance.

Im Mobilfunk liegen die Ergebnisse sogar deutlich unter denen der stationären Anschlüsse. Magere 18,6% erreichten die Hälfte der vereinbarten maximalen Übertragungsrate und gerade einmal 1,6% (!) aller Kunden erhielten 100% oder mehr der vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Im Vergleich zum Vorjahr verschlechterten sich die Ergebnisse um über 30% in Bezug auf Erreichung der Hälfte bzw. um über 50% in Bezug auf Erreichen der vollen vereinbarten Datenrate. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf tarifliche Anpassungen. Während die Anbieter die in Aussicht gestellte maximale Übertragungsrate erhöht haben, steigen die gemessenen Übertragungsraten nicht in gleichem Maße. Im Ergebnis steht ein schlechterer Verhältniswert. Nichtsdestotrotz sind 76,6% aller Mobilfunk-Kunden zufrieden mit ihrer jeweiligen Datenübertragungsrate, auch wenn dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr (82,8%) leicht rückläufig ist.

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, bestätigt: „Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden nach wie vor oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen die Anbieter in Aussicht gestellt haben. Obwohl die Ergebnisse bei einzelnen Bandbreiten und zwischen den Anbietern unterschiedlich ausfallen, zeigen sie insgesamt weiterhin Handlungsbedarf bei den Breitbandanbietern.“ Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner moniert die „Missstände beim digitalen Verbraucherschutz, wenn es um vertraglich zugesicherte Internetgeschwindigkeiten geht, die nicht geliefert werden.“ Sie fordert einerseits, dass die Bundesnetzagentur die ihr zustehende Möglichkeit, Bußgelder für Anbieter zu verhängen, bei denen erhebliche Abweichungen die Regel sind, verstärkt einzusetzen und schlägt zudem vor, pauschalisierte Schadensersatzansprüche für geschädigte Verbraucherinnen und Verbraucher möglich zu machen.

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