Mutmaßlicher Kinox.to-Betreiber muss sich seit Ende Oktober vor dem LG Leipzig verantworten

23. November 2015
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Maskierter Mann sitzt hinter einem Computer-Bildschirm

Kinox.to erfreut sich als Nachfolger der Website Kino.to großer Beliebtheit. Allein im September soll die Seite laut SimilarWeb 49 Millionen mal aufgerufen worden sein. Das Streaming-Portal bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, im großen Stil auf illegale Raubkopien von Filmen und Serien zuzugreifen und ging im Jahre 2011 online, nachdem Kino.to abgeschaltet worden war. Nun hat in Leipzig der Prozess gegen einen mutmaßlichen Betreiber von Kinox.to begonnen.

Der 29-jährige Avit O. soll laut Anklageschrift zusammen mit zwei Freunden die Webseiten Kinox.to und Movie4k.to aufgebaut und so den Vertrieb von Raubkopien gefördert haben. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden bezichtigt den Angeklagten der gewerbsmäßigen Urheberrechtsverletzung in 767.000 Fällen. Sein Verteidiger hält das Verhalten seines Mandanten dagegen nicht für strafbar: Kinox.to sei lediglich als „Busservice zu einer illegalen Videothek“ einzuordnen.

Dies ist insofern richtig, als Kinox.to lediglich Links bereitstellt, die auf sogenannte Hoster verweisen. Auf diesen Hoster-Homepages sind die Filmwerke tatsächlich gespeichert und können angesehen werden. Die Staatsanwaltschaft vermutet zwar, dass die Betreiber von Kinox.to auch hinter den Hoster-Webseiten stecken, nachgewiesen werden konnte ihnen dies jedoch bisher nicht.

Der kasachischstämmige Avit O. wurde letztes Jahr im Rahmen einer Razzia festgenommen, er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Seine beiden mutmaßlichen Komplizen hatten sich jedoch abgesetzt, bevor sie von den Ermittlern verhaftet werden konnten. Sie sind weiterhin auf der Flucht. Die beiden Brüder, Jugendfreunde von Avit O., werden als „Gründer und Rädelsführer einer kriminellen Vereinigung“ mittels internationalen Haftbefehls gesucht. Sie werden der Brandstiftung und der räuberischen Erpressung verdächtigt.

Der Prozess vor dem Landgericht ist der nächste Schritt im Kampf gegen die Cyberkriminalität. Bereits 2012 waren im Prozess gegen den Gründer und den Chefprogrammierer von Kino.to mehrjährige Haftstrafen erlassen worden. Allerdings war Kino.to bereits 2011 offline genommen worden, Kinox.to ist dagegen immer noch online verfügbar, da die Ermittler mangels Passwörter keinen Zugang zur Seite haben.

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